Vielleicht muss ich mich einmal in die Leute hineinversetzen, für die eine Laufveranstaltung nix normales ist, sondern die sich freuen, mal an so was teil zu nehmen. Für mich sind Firmenläufe eigentlich nur noch lustig. Läufer zu sehen, die Ihre 20 Jahre alten Jogging-Schuhe aus dem Schrank gekramt haben, in Gruppen mit gleichen Shirts stehen, verkleidet sind, Shirts aus Baumwolle anhaben, viel zu dick zum laufen sind und eigentlich von Ihren Firmen gezwungen werden, an so was teilzunehmen, dass hat doch was… Hinzu kommt, dass natürlich der Veranstalter einen super Profit macht. Durchschnittlich 22 Euro entfielen auf jeden Teilnehmer, hochgerechnet auf 1300 Aktive kommt die schöne Summe von 28.600 Euro zusammen, davon wurde dann 50Ct pro Teilnehmer gespendet. Hammer auch die Nachmeldegebühr: 30 Euro! Zusätzlich die Catering Stände… Wahnsinn! Warum hatte ich nicht die Idee? Der Vorteil bei diesen Veranstaltungen ist aber immer, dass sie eigentlich sehr gut organisiert sind. So auch gestern in Krefeld. Ordner an jeder Abzweigung, Wasser nach 2,5 Kilometern, Netto-Brutto Zeit… alles da 🙂
Vor dem Lauf:
Gemeinsam mit Jonathan fuhr ich nach Krefeld in unser dortiges Büro, Holger hatte alles gut organisiert und dann ging es auch schon zur Krefelder Galopp-Rennbahn, wo der Lauf stattfinden sollte. Beim kurzen Einlaufen mit Jonathan merkte ich, dass die Strecke wohl ein wenig anders als letztes Jahr sein sollte. dazu später mehr. In der Startaufstellung waren Schilder, wo sich Schnelle, Normalos und Langsame hinstellen sollten… das war gut und sollten andere Firmenläufe übernehmen.
Der Lauf:
Natürlich wurde auch der Start als Ereignis zelebriert und zusammen heruntergezählt bis der Startschuss fiel. Da ich ziemlich weit vorne stand, ging es für mich nach 30 Sekunden schon über die Startlinie, schon früh versuchte ich mein schnelles Tempo zu erreichen. Jonathan lief etwa 50 Meter vor mir, meine Kollegen ließ ich dann aber schnell hinter mir. Kurz danach überholte ich die ersten langsamen Läufer, die sich trotz Schilder an der Startaufstellung falsch aufgestellt hatten und nach 800 Metern war dann auch der erste Geher passiert….
Die Strecke ist ja eigentlich sehr schön, denn man umrundet die Krefelder Galopprennbahn im Stadtpark und das heißt: Viel Schatten und viel weicher Waldboden. Da ich weit vorne stand und auch nur einmal langsame Läufer überholen musste, war ich schnell unterwegs. Den ersten Kilometer spulte ich in 5:09 ab und den zweiten sogar in 5:00. Bei 2,5 Kilometer war dann die Versorgung, wo ich kurz stehen blieb um in Ruhe Wasser zu trinken und weiter ging es gen 3 Kilometer Marke, kurz davor war auch ein kleines zusätzliches Stück implementiert, was die Strecke noch einmal länger machen sollte. Ach ja die Kilometer-Marken… die ersten drei Kilometer standen die fast Metergenau an der Strecke, die Vierte bei 4,3 Kilometer und die fünfte dann bei fast 5,5 Kilometer. Was der Veranstalter damit bezwecken wollte, war klar: Ausgeschrieben war der Kurs mit ca. 5 Kilometern, dann kann ich natürlich den Läufern nicht erzählen, dass die Strecke eigentlich fast 5,9 Kilometer ist.
Wie erging es mir? Nun, natürlich war ich Aufgrund meiner hohen Geschwindigkeit schon ziemlich am Ende, und doch schaffte ich den dritten Kilometer noch – trotz Trinkpause – mit einer 5:20, dann wurde ich aber langsamer. Den vierten Abschnitt schaffte ich dann nur noch eine 5:33, den fünften in 5:39, bis ich dann noch mal zulegen konnte und die letzten 900 Meter eine 5:20 im Durchschnitt lief. Lustig war es kurz vor dem Ziel, da hörte ich den Moderator, dass gleich das Hauptfeld kommen würde, und die Läufer, die jetzt reinkommen, zwar eine Zeit von über 30 Minuten hätten, aber immer noch sehr schnell unterwegs sein würden“ kurze Pause… „und da kommt Marco Block, der sehr schnell unterwegs ist und jetzt ins Ziel einläuft“ Vielen Dank dafür 🙂
Nach dem Lauf:
Ist das nicht schön? Man ist völlig ausgepumpt, schnappt sich das erste Wasser und schüttet es sich über den Kopf? Einfach nur klasse, das zweite Wasser spülte ich dann aber normal meine Kehle runter, kurz danach kam auch schon Thomas, der eine schnelle Zeit gelaufen war, etwas später Holger und Marcel. Jonathan war natürlich vor mir ins Ziel gekommen. Wir trafen uns noch kurz, tauschten unsere Erlebnisse auf der Strecke aus und zusammen mit Jonathan fuhr ich dann auch schnell nach Hause.
Fazit:
Ja, war eben ein Firmenlauf, super Orga, der Rest mehr als fraglich, die 900 Meter mehr waren schon mehr als ärgerlich
5 km – 26:43
5,83 Kilometer – 31:14 – Schnitt 5:21
offiziell 31:08 – Platz 219 von 903 gestarteten. Jonathan hat eine fantastische 25:31 auf der Uhr stehen und kam als Gesamt 31. ins Ziel.