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Run Up To Christmas – Woche 3, zwei Tage & ich habe fertig

Tobi & Marco

Am Mittwoch, den 15. Dezember lasse ich es noch ruhig angehen. In meinem Hinterkopf spukt leider das Gespenst der Herzmuskelentzündung und verursacht Unbehagen. Das kann man nun sehen wie man will, aber ich halte es für besser, noch einen Tag mit dem Laufen wegen der Booster Impfung auszusetzen.

Am folgenden Tag kann ich endlich wieder laufen und so verlängere ich meine Mittagspause am Donnerstag und laufe lockere 7.10km durch den vernebelten Kaiser Wilhelm Park. Sicher auch um mein Segment bei Strava zu pflegen. Das ist eigentlich zu wenig, aber ich will es nach dem Boostern nicht übertreiben. Dennoch macht sich bei mir der Gedanke breit, wieviel muss ich denn nun jeden Tag laufen um am 25. Dezember auf 200km zu kommen. Nach Feierabend passe ich mein Motivationsskript an.

Nach dem lockeren Lauf in der Mittagspause komme ich auf 114.67km, 14 Kilometer zu wenig, denn ich sollte laut Plan eigentlich bei 128.0km sein. Um mein Ziel zu erreichen muss ich nun jeden Tag mindestens 9.48km laufen. Spannend, gerade auch, weil ich schon absehen kann, dass ich am 24. & 25. Dezember keine Zeit zum Kilometer-Sammeln haben werde.

Mit dem Ziel, mal wieder ein paar Kilometer gut zu machen, laufe ich am Freitag los. Außerdem will ich mir die Local-Legend-Trophäe bei Strava im Kaiser-Wilhelm Park wieder holen. 11,24 schaffe ich. Mit Stirnlampe renne ich meine Runden im Park. Auf dem Weg vom Park rüber in den Stadtgarten übersieht mich, in gelber Neonjacke und Stirnlampe, ein Auto, als ich über die grüne Fußgängerampel laufen will. Zum Glück passiert nix, Laufen in der Stadt hat leider doch seine Tücken und dicke SUV’s haben scheinbar immer Vorfahrt.

Am Ende des Tages kann ich auf 125.91 erlaufende Kilometer schauen, es sollten mittlerweile eigentlich 136.0km sein. Theoretisch habe ich noch 8 Tage und da scheinen die 74.09 ausstehenden Kilometer machbar. Es wären täglich 9.26, der Ehrgeiz ist jedenfalls geweckt.

Mit dem Ehrgeiz vom Vortag war es am nächsten Tag aber schon vorbei. So entschied ich mich, nach einer Menge privater und familiärer Aktivitäten, den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen und lief nicht an diesem Tag.

Sonntag, den 19. Dezember, stand ganz im Zeichen vom Weihnachtsbaum schmücken. Als das gute Stück endlich in voller Pracht stand, machte ich mich auf den Weg durch den Nieselregen und 11.64 Kilometer erlaufen. Damit steigt meine Durchschnittlichen Laufleitung auf 7.24 km je Tag bzw. 9.83km reiner Lauftag. Am Ende würde ich nach 180.99km die virtuelle Ziellinie überqueren.

Am Montag, den 20 Dezember, standen ein Kollege und ich nach Feierabend vor den verschlossenen Türen eines Museums in Düsseldorf. Man hätte sich auch vorher mal nach den Öffnungszeiten erkundigen können. Eigentlich war ich abends mit Marco zur Heerdter Runde verabredet, muss ihm aber aber schweren Herzens absagen, ziehe mich um und laufe bei strahlenden Sonnenschein eine verlängerter Brückenrunde am Rhein. Während der 16.28 Kilometer treffe ich auf meinem Rückweg Hermann, der mich ein Stück begleitet und kurz mal meine Pace etwas verbessert. Laufen macht aktuell wieder Spaß!

Beim Blick auf mein Motivationskript kann ich abends erkennen, dass ich jetzt nur noch 6.17km hinter dem Soll von 160.0 km liege. Die Beine fühlen sich aber auch schwerer an, als mir recht sein könnte. Mal sehen, wie es weiter geht.

Es geht erstaunlich gut weiter, am Dienstag, den 21. Dezember. Marco forderte den abgesagten Lauf ein und so treffen wir uns abends im eisigen Forstwald um dort einsam unsere Runden zu drehen. Nach 10km und einer immer flotter werdender Pace, ist für Marco Feierabend. Damit ich aber meine 200 km schaffe, muss ich noch eine kleine Extrarunde dranhängen. Als ich wieder am Parkplatz bin und die Uhr stoppe, zeigt sie mir 15,52 gelaufene Kilometer an. Mit nun insgesamt 169.35 bin ich nun tatsächlich wieder mit 1,35 Kilometern im Soll. Das würde mich beruhigen, wenn ich kein Laufverbot am 24. & 25. Dezember auferlegt bekommen hätte.

Somit muss ich nun mit der Brechstangenmethode weiter machen und an den letzten beiden verbleibenden Tagen jeweils mindestens 15 Kilometer laufen.

Arbeiten und vorweihnachtlicher Hausputz bestimmen den Mittwoch, den 22. Dezember. So komme ich erst relativ spät in den einsamen, dunklen und kalten Forstwald. Im Lichtkegel meiner Stirnlampe laufe ich mit müden Beinen und einer, für mich, recht flotte Pace die Distanz von 15.29 Kilometern. Damit steht dann auch fest, dass ich am kommenden Tag mindestens 15.36 km laufen muss. Denn meine Gesamtdistanz liegt nun bei 184.64km!

Der Tag vor Weihnachten. Wieder muss ich erst arbeiten, komme dann aber ziemlich früh, endlich mal wieder im Hellen, raus und kann meine letzten Kilometer mit musikalischen Begleitung in Angriff nehmen. Normalerweise höre ich gerne „A State of Trance“, eine Radiosendung aus Holland. Diesmal will ich aber was anderes, aufmunterndes Hören. So starte ich mit den beiden Eröffnungsliedern vom Greatest Show Man.

Es folgt ein bisschen Eminem und dann entschließe ich mich das Album „A Whole New Wurst“ von Punk Rock Factory und deren Interpretation von Disney Liedern zu hören. Mit Tränen (des Glücks oder Sehnsucht nach Walt Disney World) geht es mit Luftgitarreneinlagen in und durch den Krefelder Forstwald. Hoffentlich hat mich da niemand gesehen 🙂 Endlich habe ich auch wieder Spaß am Laufen. Trotz der vielen Kilometer spielt mein Körper mit und erlaubt mir mein Tempo der Musik anzupassen.

Mit „Never Mind the Hosen here’s die Roten Rosen“ geht es weiter durch und aus dem Forstwald wieder zurück in Richtung Heimat. Wenn an einer Ampel im Medley „Schön ist es auf der Welt zu sein“ läuft und man einfach nur Lachen muss und gerade ziemlich glücklich ist, können Autofahrer schonmal etwas irritiert schauen.

Die letzten drei Kilometer gehören der „Rocky 1 – 6“ Playliste, „Going The Distance“ trifft es in diesem Fall ja auch ganz gut.

Nach 16.05 Kilometern biege ich in meine Straße ein und bin fertig, 200.69km sollen mir später in meinem Motivationsskript angezeigt werden. Damit kann ich gut leben und in die Weihnachtspause gehen.

Ich bedanke mir für das Lesen dieser drei Wochenberichte und wünsche Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr.

Während des Laufs habe ich darüber nachgedacht, ob ich ich 2022 mal wieder die 250km angreifen soll. Aber eigentlich würde ich im Dezember 2022 lieber wieder für die Dopey Challenge im Januar 2023 trainieren. Mal schauen, wie sich das nächste Jahr so entwickelt.

 

Start der Challenge: 1.12.2021
Ziel der Challenge: 200km Laufen bis 25. (bzw. in meinem Fall 23.) Dezember
Gelaufene Tage: 18
Gelaufene Kilometer: 200.69

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