Manche Tage – Läufertage – kann man sich einfach nicht erklären. Manchmal schafft man den 6ser Schnitt nur so gerade eben, und an anderen Tagen wundert man (Marco) sich, was alles möglich ist. Im Moment bin ich am Ende meines Halbmarathon-Trainings und bin deswegen sehr gut drauf. Letzten Dienstag habe einen langen Run über 15 Kilometer gemacht, wo die Uhr erst kurz vor dem Ziel auf 1:23 gesprungen ist. Wenn ich in etwa diese Geschwindigkeit am nächsten Sonntag in Berlin laufe, dann schaffe ich es sogar unter der 2 Stunden Marke zu bleiben. Dies ist sicherlich ein Traum von mir.
Nach dem schnellen Lauf über 15 Kilometer am Dienstag bin ich dann am Donnerstag zum Lauftreff gegangen. Wir waren nur sieben Läufer, die sich eingefunden hatten und Heinz war der einzig Schnelle unter ihnen. Ich sagte ihm vorher schon, dass ich heute sehr langsam laufen wolle. Er blieb trotzdem bei mir, weil die anderen fünf noch langsamer als wir liefen. Nach drei Kilometer hatten wir die hintere Gruppe aus unseren Augen verloren und waren trotzdem im Schnitt nur 6:15 unterwegs. Dann wurden wir immer schneller und ich hatte dann drei Kilometer vor dem Endpunkt bei 5 Kilometer noch ein Ziel: Den Schnitt von 6:14 auf unter 6 zu drücken. Das schafften wir, weil wir die letzten drei Kilometer im Schnitt eine 5:35 liefen. Heinz machte dann noch die 10 Kilometer voll, mir reichte es.
8,55 Kilometer – 51:06 – Schnitt 5:59
5 km – 31:12
Was dann am Sonntag folgen würde, kann ich mir wenige Stunden nach dem Lauf nicht erklären. Samstag Abend waren wir noch mit Freunden essen, von daher fühlte ich mich vor dem Lauf schwer und vollgefressen. Keine ideale Vorbereitung um ein gute Zeit zu laufen, zu dem ich zusätzlich keine große Lust verspürte. Mit Andreas ging es dann auch -fast- pünktlich los. Richtung Flughafenbrücke sollte es gehen, das Tempo war eigentlich ganz ok und bewegte sich so um die 5:30/km Schnitt, was mir am Anfang nichts mehr ausmacht. Doch ab Kilometer drei bemerkte ich, dass ich ganz gut drauf war und ich konnte sogar Zeiten von unter 5:30 laufen, ach, was schreibe ich hier? Ich – wir- wurden kontinurierlich schneller: Den fünften Kilometer – in der die Wende am Brunnen enthalten ist, und deswegen sogar ein wenig langsamer ist – lief ich sogar eine 5:15. Und dieses Tempo konnte ich sogar halten. Andreas ahnte schon, dass wir schnell unterwegs waren und fragte mich nach 6 Kilometern, ob ich auf einen neuen Rekord laufen würde. Ich verneinte dies, ahnte aber, dass ich irgendwie bei 54 Minuten ankommen würde, und das war ja auch realistisch, denn in meinen Läufen vorher hatte ich diese Marke zweimal erreicht. Als mich Andreas bei Kilometer 8,4 im Rheinpark verlies, wollte ich unbedingt die 10 noch vollmachen. Ich gab nochmal viel – nicht alles – und am Ende des Rheinparks bei der Theodor-Heuss-Brücke piepte meine Uhr dann endlich und zeigte – für mich – unglaubliche 53:24 an. So schnell war ich noch nie über 10 Kilometer unterwegs. Wenn man jetzt die obligatorischen 200 Meter abzieht, die meine Uhr immer vorläuft, dann bin ich sogar in den 51ziger Bereich gelaufen.
Ich denke, ich bin ganz gut für Berlin nächstes Wochenende drauf, obwohl die Belastung natürlich noch mal eine andere sein wird. Am Dienstag werde ich nochmal einen kurzen Lauf machen und dann hebt am Samstag Morgen um 8 Uhr der Flieger nach Berlin ab.
10.02 Kilometer – 53:26 – Schnitt 5:20
10 km – 53:24
5 km – 27:03