Es gab wohl kaum einen Wettkampf in diesem Jahr, auf den ich mich so gefreut habe, wie die „Sieben Meilen von Zons“. Letztes Jahr war er erst mein zweiter Wettkampf überhaupt gewesen und ich wusste damals nicht was mich erwarten würde. Nun wusste ich es: Ein äußerst stimmungsvoller Lauf durch die Feste Zons, inklusive einer tollen Organisation und einer Teilnehmerzahl, so um die 1200, dass den Namen Wettkampf oder Laufveranstaltung auch verdient hat. Kurzum: Ich freute mich wahnsinnig darauf, auch wenn ich wusste, dass es sehr anstrengend werden sollte. Die 1:07:06 vom letzten Jahr über die 11,263 Kilometer sollten zu schaffen sein, das war dann auch mein Ziel.
Vor dem Wettkampf:
Zusammen mit meinem Arbeitskollegen Ludger und Roman vom Lauftreff, die beide zum ersten Mal in Zons dabei waren, ging es um 18:15 Uhr in Richtung Dormagen – Zons ist ein Stadtteil – und das war genau die richtige Zeit, es staute sich zwar schon ein wenig, aber wir bekamen wohl den letzten Parkplatz in den Wohngebiet vor dem Sportplatz. Etwa um 19:15 Uhr waren wir dann in der Turnhalle und holten uns die Startnummern ab. Ich hatte, weil ich mich zufällig am ersten Tag angemeldet hatte, die Nummer 11 bekommen. Auch meinen anderen Arbeitskollegen, Oliver fanden wir danach recht zügig. Klasse war auch, dass seine Frau auf die ganzen Sachen aufpassen wollte. Zusammen mit Ludger machte ich mich dann warm und stellte mich an den Start, der richtig voll war. Weil ich vom letzten Jahr wusste, dass es beim herauslaufen aus dem Sportplatz eng werden sollte, stellte ich mich so weit vorne hin, wie ich vertreten konnte um auch keinen schnellen Läufer zu behindern. In Zons wird auch nicht heruntergezählt, sondern mit einem Schuss Leuchtmunition geht es dann auch los.
Das Rennen:
Wenn man weiß, was kommt, ist vieles einfacher. So wusste ich, dass es zuerst durch dunkle Felder geht und man tunlichst schauen muss, dass man jemanden vor sich hat, der mit einer Lampe ausgestattet ist. Nach ca. 600 Meter kam Oliver von hinten und auch Roman ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten, aber die beiden
laufen in einer anderen Liga, da kann ich nicht mithalten. Ludger war hinter mir, ihn hatte ich nur noch am Start kurz gesehen, er wollte das Rennen nicht schnell angehen und dann bei 5 Kilometer richtig Gas geben. Na, da musste ich dann wohl alleine laufen. Die ersten drei Kilometer geht es zunächst in Zons durch dunkle Wälder bis das Läuferfeld bei Kilometer 3,1 auf eine Straße abbog, die in ein Zons-Einfamilienhaus-Viertel führt. Dort, bei Kilometer 4,5 stehen dann auch zum ersten Mal Zuschauer, viele Zuschauer, an Wegesrand, die – ihre – Straße mit Fackeln, Teelichtern und sonstigen Lampen geschmückt hatten. Ach ja, mein Tempo: War gut! Ich lief um die 5:20 den Kilometer, konnte aber auch schneller, wollte aber nicht, weil ich vom vorigen Wettkampf wusste, dass ich ja dort ein wenig eingebrochen war. Die 5 Kilometer erreichte ich nach 26:58 Minuten. Angesichts der Tatsache, dass man am Anfang nicht so schnell laufen konnte, wie ich wollte, weil der Weg einfach zu eng war, war das doch sehr gut, hinzu kam, dass ich mich noch eigentlich sehr gut fühlte. Ich trank schnell was – ich hatte selber Trinken mit, weil ich vom letzten Jahr wusste, dass keine Verpflegung unterwegs angeboten wird – und kam dann relativ schnell an der Feste Zons an. Zuerst einmal muss man dort auf relativ kleinen Wegen, wo es wieder eng wurde, um die Stadtmauer herunlaufen, bevor man bei 6,5 Kilometer endlich in die Altstadt einlaufen darf. Dort hatte ich auch Mühe, wegen der vielen Läufer, mein Tempo zu halten. Immer wieder musste man ausweichen, oder versuchen jemanden versuchen zu überholen. In der Stadt selber ist es dann erst mal wieder ein Stück breiter und man kann noch mal ein wenig Gas geben, bevor es dann wieder herausgeht um erneut wieder in die Altstadt zu laufen. Dies ist – natürlich – der schönste Abschnitt des Laufes. Historische Gebäude und viele Zuschauer säumen den Straßenrand, hinzu kommt, dass mit den vielen Fackeln einfach ein super schöne Atmosphäre von den Zonsern geschaffen wird. Leider, und wohl auch nicht anders zu machen: Nach 7,5 Kilometern ist Schluss damit: Hat man einmal die Altstadt von Zons, die „Feste“ verlassen, geht es nur noch darum ins Ziel zu laufen. Erst entlang einer Landstraße, und dann noch mal rechts durch Felder. Da der Untergrund jetzt wieder sichtbar war und ich mich immer noch ganz gut fühlte konnte ich nach der Altstadt noch mal gut zulegen und überholte auch einige Läufer noch vor mir. Am Sportplatz machte ich nochmal einen Schlussspurt und stoppte meine Uhr bei 1:01:15. Das waren fast 6 Minuten schneller als 2012!
Nach dem Rennen:
… begab ich mich sofort vor dem Ziel zu Oliver und Roman, die mich auf den letzten 100 Metern noch angefeuert hatten, und wir warteten gemeinsam auf Ludger, der
dann auch so etwa bei 1:06 einlief. Völlig kaputt auch auch sehr glücklich nahm ich die Kommentare von Ludger und Roman entgegen, die den Lauf auch toll fanden udn nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mitlaufen wollten. Wir gingen noch zum Stand mit dem warmen Zuckertee – hmmmm lecker – und schauten dann auch, dass wir relativ schnell wieder zum Wagen kamen, denn es wurde doch zunehmend schattiger und kälter. Um 22:15 Uhr war ich wieder zu Hause.
Fazit:
Ich kann – muss – diesen tollen Nachtlauf nur jeden empfehlen. Andere Veranstalter sollten sich hier mal eine Scheibe abschneiden und sich fragen, warum bei ihnen nur etwas mehr als 100 Läufer stehen, während in Zons mehr als 1200 stehen.
11,2 Kilometer – 1:01:15 – Schnitt 5:28
10 km – 54:49
5 km – 26:58
Die offziellen Ergebnisse:
199. Roman – 52:57
208. Oliver – 53:11
581. Marco – 1:01:38 (ich bin in der ersten Hälfte geblieben! 🙂 )
799. Ludger – 1:06:10
insgesamt 1210 Läufer ins Ziel gekommen.
Zieleinläufe:
Von Roman (blaues Shirt, ganz am Anfang) und Oliver (hinten, weißes Shirt, grüßt beim vorbeilaufen)
und von mir (rotes Shirt)