Vor einigen Jahren habe ich mich mal aus einer Laune heraus und um Dezember weiterhin motiviert zu sein bei Run Up 2 Christmas (RU2C) angemeldet. Es wurde eine Medaille versprochen, wenn man vom ersten Dezember bis zum Britischen „Boxing“ Day am 25. Dezember eine bestimmte Anzahl an Kilometern rennt. Man konnte zwischen den Distanzen 50, 100, 150, 200 und 250 wählen.
Wenn ich ehrlich bin, weiss ich schon gar nicht mehr, welche Distanz ich in meinem ersten Jahr gewählt habe. In den folgenden Jahren meisterte ich aber alles von 100 bis 250 km. Die Medaillen sind für alle Distanzen gleich, lediglich die Medaillenbänder unterscheiden sich. Sie ziert der erlaufenden Meilenstein.
In diesem Jahr will ich einfach mal ein bisschen über diese Challenge schreiben. Das habe ich mir schon öfters vorgenommen. Nachdem ich meinen Bericht zur (erfolgreichen) Streak Challenge mit Marco in diesem Jahr nicht veröffentlicht habe und über die beiden privaten Back Yards mit Holger leider erst gar nichts geschrieben habe, wird es nun mal Zeit wenigstens mal über RU2C zu berichten.
Schon bei der Anmeldung verschätzt?
Es war mir klar, dass ich in diesem Jahr die 250km in keinem Fall schaffen werde. Aber irgendwie dachte ich bei der Anmeldung 200km sollten drin sein. 200km in 25 Tagen wären ziemlich genau 8km pro Tag. Das schien mir machbar. Es kommt hier und da mal ein Longrun dazu, also relativiert sich das und man kann auch mal Tage dazwischen haben, an denen man weniger oder vielleicht gar nicht laufen „muss“.
Dann kamen aber die Stolpersteine! Kleinere Stolpersteine bedeuten im Moment lediglich, dass ich meine Läufe gut in meinen Tagesablauf unterbringen muss. Der dickste Stolperstein wartet allerdings am 17.12. auf mich. Kurz vor Ende der Challenge. Da wartet die Booster Impfung auf mich. Was zwei bis drei Tage Sportverbot mit sich bringen wird. Zwei Tage oder 16km, drei Tage oder 24km in 17 Tag zu den bis dahin theoretisch benötigten 136km er erlaufen, ist eine Aufgabe.
Zur Motivation und weil ich eh Python lernen will, habe ich mir ein kleines Skript geschrieben, dass mir eine paar Zahlen ausspuckt. Basierend auf meinen erlaufenden Kilometern.
Es geht endlich los
Am Mittwoch den 1.Dezember geht es dann endlich los. Marco hat 7x 2 Minuten Intervalle auf seinem Halbmarthontrainingsplan für Berlin stehen. Wir beschließen, die Intervalle mal auf der Bahn zu laufen. Im Rather Waldstadion drehen wir einsam im strömenden Regen unsere Runden. Es kommen 8.03 km für die Challenge zusammen! Ich bin also schon mal 30 Meter im Plus! Würde ich so weiterlaufen, dann läge meine prognostizierte Zielweite bei 200.75km.
Der 2.Dezember ist ein Donnerstag zum vergessen! Erst sieht es so aus, dass ich überhaupt nicht laufen kann. Dann bietet sich aber eine Gelegenheit noch 6.31 km zu Laufen und dabei etwas Segmentpflege bei Strava zu betreiben. Man will ja LocalLegend in den Segmenten vor der eigenen Haustür bleiben 😀 Der Lauf ist zäh und macht wenig Spaß.
Für die Statistik und die Zielweite sind 6.31 km natürlich besser als überhaupt kein Kilometer, aber ich bin schon am zweiten Tag im Minus. Nach zwei Tagen liegt meine durchschnittliche Laufleistung bei 7.17 km, erlaufen habe ich erst 14.34, es sollten aber schon 16 sein. Nach 25 Tagen würde mit 179.25 Kilometern immerhin die 150 mein Medaillenband zieren, würde ich so weiter machen.
Für den 3. Dezember habe ich einen längeren Lauf geplant. Nach dem zähen Lauf vom Vortag habe ich ein etwas mulmiges Gefühl. Aber die 15.04 laufen sich an diesem Freitag angenehm und machen endlich mal wieder Spaß.
Freudig trage ich die Kilometer in mein Skript ein und kann zufrieden feststellen, dass ich nun wieder gut im Plan liege. Ich kratze an der 30 Kilometer-Marke, die durchschnittliche Laufleistung liegt nun bei 9.79 Kilometern. Würde ich mit diesem Durchschnittswert weiter machen käme ich mit 244.83 ins Ziel. So schnell ändern sich die Dinge.
Das Wochenende verbringe ich in der alten Heimat bei meinem Eltern
Bevor mein Vater und ich an diesem vierten Dezember die samstägliche Sportschau zusammen ansehen, laufe ich noch 8.34km. Immerhin 340 Meter mehr, als ich müsste. Das drückt zwar meinen Schnitt runter auf 9.43km, würde mir am Ende aber immer noch eine Zielweite von 235.75km bescheren.
Den Lauf am Sonntag, den 5. Dezember, verbringe ich damit die Corona Testzentren in meiner alten Heimatstadt abzulaufen. Dabei komme ich auf 9.35km, wieder 1.35 Kilometer mehr auf der Guthabenseite. Der Durchschnitt sinkt damit nur noch leicht auf 9.41km und am Ende stände ich noch mit 235.35 Kilometern da.
Nikolaus – Den Montag am sechsten Dezember brachte wieder so einen Lauf, der unter die Kategorie kleiner Stolperstein fiel. Wann genau sollte ich den laufen?
Da ich in dieser Woche wegen ein paar familiärer Dingen Urlaub habe, habe ich den Lauf in die Mittagszeit geschoben. Erstaunlich einfach kamen dabei 11.04 Kilometer zusammen. Endlich steigt damit die durchschnittliche Laufleistung mal wieder und liegt nun bei 9.69km. Das macht in Summe 58.11 km und sind mittlerweile 10.11 Kilometer über dem Soll! Einen Tag hätte ich nun schon mal herausgelaufen.
Stolpersteine Deluxe gibt es am Dienstag, den siebten Dezember. Als ich endlich loslaufen kann, nehme ich mir die selbe Runde vor, die ich auch schon am Samstag gelaufen bin. Das wären dann wieder 340 Meter Plus. Es kommt natürlich anders, nach gut 3.5 Kilometern bekomme ich eine WhatsApp, die mich den Lauf abkürzen und schon nach 5.49 km beenden lässt. Damit liege ich nun mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 9.09 Kilometern pro Tag, noch 7.60 im Plus, muss aber die nächsten Tagen wieder ein wenig mehr machen.
Ein Ausblick auf die nächsten Laufwoche verrät leider jetzt schon mal, dass es bis Freitag kleinere und am Wochenende wieder größere Stolpersteine geben wird. Aber Familie ist halt am Ende doch wichtiger, als irgendeine Challenge oder Medaille.
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Wie gefällt Euch diese Art von Bericht? Weiter machen oder eher nicht, weil Ihr eh nicht mehr dran bleiben würdet? Geplant wäre ein wöchentliches „Format“ bis zum 25.12.21.