Es gibt Abende, da surft man entspannt im Internet und schaut sich die Teilnehmerliste von einem Wettkampf – Jüchtlauf – an und bekommt auf einmal ein Gefühl zwischen Freude und komischen Entsetzen… Vor meinem Namen in der Starterliste stand bei Startnummer eine 1… Wie konnte das denn sein? Ok, ich war schon mal nicht der Vorjahressieger…logisch, und mein Nachname bei dem Anfangsbuchstaben „B“ konnte auch nicht der Grund sein. Hatte ich mich zufällig am ersten Tag der Anmeldungszeit angemeldet? So musste es wohl sein… Naja einer muss ja die eins haben, oder?
Vor dem Start:
Es hatte sich einiges im Vergleich zum letzten Jahr noch verbessert. Nicht nur das Wetter, – letztes Jahr war ein Sauwetter – auch die Veranstalter haben nun ihren Event-Bereich in einem kleinen Park an einer Kirchen aufbauen können. Die Buden und die Verpflegung dort, einfach nur klasse und genau richtig für diesen kleinen, aber sehr schönen Lauf im Süden von Düsseldorf. Wir waren ziemlich früh vor Ort, deswegen hatten wir noch ein wenig Zeit und nach dem ich meine „tolle“ Startnummer abgeholt hatte, setzten wir uns ein wenig dort noch in den Schatten. Kaum hatte ich meine Startnummer auf meinem Laufshirt befestigt, kam schon der Erste an, der mich wegen der Nummer ansprach… 🙂 So sollte es auch bleiben und nach ein paar Unterhaltungen deswegen, nahm ich es mit Humor. „Ich bin eben der Vorjahressieger!“ Warum haben dann die Leute nur gelacht? Hmmm… verstehe ich nicht. Im Eventbereich trafen wir dann auch noch Martin von meinem Laufreff des ASC Düsseldorf und Dieter, meinen Arbeitskollegen. Der Weg zum Start von der Kirche war nicht weit, der diesmal nicht in Himmelgeist direkt erfolgen sollte, sondern unten an einem Parkplatz und auch dort war genug Platz und deswegen eine gute Entscheidung der Orgas. Schon dort am Start machte sich die Sonne bemerkbar, die mir um 11 Uhr schon ganz gut auf den „Pelz“ knallte, mir schwante dann auch schön böses… Da der Start wegen den vielen Nachmeldern noch verschoben wurde, zählten wir erst um 11:15 Uhr von 10 auf uns runter, und dann ging es los…
Das Rennen:
Direkt hinter dem Start ging es nach links hoch in Richtung Himmelgeist zurück. Ich hatte keinerlei Probleme an den langsameren Läufern vorbei zu quetschen, die sich wieder einmal vorne eingereiht hatten, nach 400 Meter Schatten liefen wir wieder links und dann nochmal links an der Kirche vorbei und kurze Zeit später kam dann auch wieder der Startpunkt in Sicht, den wir links liegen ließen und in die Jücht hinein stürmten. Ich wusste vom Vorjahr und von dem Lauf von vor zwei Wochen mit Sandra, wo wir diesen Lauf schon mal abgelaufen waren, dass dieses Stück in der Jücht sehr lang und sonnenüberflutet sein sollte. Und so war es dann auch, während wir bei 0,8 Kilometer am Start vorbeiliefen, fing die lange Zeit des Sonnenlaufes statt. Der war – zumindest für mich – hart, ich bin wahrlich kein Sonnenläufer und schon in Berlin musste ich feststellen, dass das nichts für mich ist. Zu dem war die Geschwindigkeit für meine Verhältnisse sehr hoch, die bewegte sich bis zum Kilometer 5 kurz über 5 Minuten den Kilometer und deswegen hatte ich auch zunehmend Probleme, diesen Speed zu halten. Die 5 Kilometer Marke passierte ich bei 25:48, was bedeutete, dass ich zum zweiten Mal in meinem Läuferleben unter der 26 Minuten Marke geblieben war. Nach dem ich den ersten Getränkestand bei Kilometer 3,4 fast ausgelassen hatte, darbte ich nach dem nächsten Stand, doch er sollte noch lange nicht kommen, so quälte ich mich, so gut ich konnte, um zumindest noch eine 5:30 zu halten und so ein wenig wurde es ja auch besser, denn ich war nun wieder in Itter reingelaufen und bekam zumindest ein wenig Schatten ab. Und dort kam dann auch endlich der zweite Verpflegungsstand, wo ich mir 2 Wasser mitnahm: Den einen schüttete ich komplett über meinen Kopf und den anderen versuchte ich ein wenig zu trinken, das half mir aber nur einige Meter, durch Itter und nach Himmelgeist, Kilometer 8 und 9, waren ganz schön hart, die Sonne knallte unerbittlich auf meinen Kopf und ich fehlte den nächsten Streckenposten an, wann denn der nächste Verpflegungsstand kommen würde. Ich wusste es vom Vorjahr… es sollte keiner mehr kommen. Diese beiden Kilometer waren dann auch meine schlechtesten, die 5:40ziger waren für mich aber noch mal völlig ok. Dann kam dann auch schon der letzte Kilometer, der mich erneut auf eine Sonnenstraße und über einen Spitzbogen ging es dann in Richtung Rhein in Richtung Ziel führte. Obwohl ich meine – neue – GPS-Uhr dabei hatte, verpasste ich irgendwie den richtigen Zeitpunkt zum sprinten, denn bevor ich mich versah, sah ich auf einmal schon kurz vor mir das Ziel.
Nach dem Lauf…
…lief ich noch fünfzig Meter durch den Zielbereich, da ich noch auf meiner Uhr die 10 Kilometer voll machen wollte. Danach sank ich nieder, völlig erschöpft, denn ich wollte einfach nur noch alle neue von mir strecken. Das alarmierte mehrere Finisher, die mich ansprachen, ob denn alles ok wäre. Das war natürlich sehr nett, einer brachte mir sogar ein Wasser mit. Als dann aber auf einmal zwei Sanitäter über mich auftauchten, beendete ich das Liegen, rappelte mich auf und suchte meine Family, die auch schon die Köpfte nach mir streckte. Lena fiel mir in die Arme und dann ging ich weiter zum Getränkestand. Später ruhte ich mich dann noch im Event-Bereich aus, wo ich Martin aber auch die Startnummer 3 fand, mit dem ich mich sehr nett unterhielt. Martin, immer wieder mein größtes Kompliment, lief mit einer 45:50 einer außergewöhnliche Zeit. Dieter, den ich leider nicht mehr nach dem Rennen sah, eine hohe 50ziger Zeit. Kompliment auch dafür von mir.
10 Kilometer – 53:46 – Schnitt 5:21
5 km- 25:48
Nettozeit: 53:29 – Platz 171 von 313
Der Schülerlauf:
Hatte Lena zum 1,8 Kilometer Schülerlauf um 13:15 angemeldet. Da der Lauf die Jahrgänge 1998 bis 2006 abdeckte, war vorher klar, das Lena eine der jüngsten im Feld sein würde. So war ja auch klar, dass die Jungs vorne los stürmten, als wenn es kein Morgen geben würde, und wir am Ende des Feldes laufen würden. Und so war es dann auch, aber wir holten noch einige ein, und wurden nicht letzte. Hat sehr großen Spaß gemacht, auch weil Lena ihren schnellsten Lauf mit unter 7 Minuten den Kilometer lief.
Fazit:
Ich finde, der Jüchtlauf ist neben dem Benrather Schlossparklauf einer der schönsten Lauf-Veranstaltungen in Düsseldorf. Die Organisatoren geben sich immer sehr viel Mühe und das sieht man an jeder Ecke. Einziger Kritikpunkt: Wie schon letztes Jahr wurde die Platzierung an Hand der Bruttozeit gemacht, das verstehe wer will. So ist es, dass jemand 4 Plätze vor mir platziert ist, der eine schlechtere Netto-Zeit als ich habe…