Meine Vorbereitung für den Berliner Halbmarathon unterscheidet sich grundlegend von meinen Vorbereitungen für den Bochumer Halbmarathon am 1.September des vorigen Jahres. Damals habe ich irgendwie geschaut, dass ich mit meinem normalen Tempo, dass sich zwischen 5:40 und 5:50 bewegt, immer mehr Kilometer mache, für meinen zweiten „Halben“ ist es anders… Dienstag steht mit Sandra – die Arme… – immer ein langer und langsamer 15 Kilometer-Lauf auf dem Plan, Donnerstag oder Freitag will ich einen schnellen 10er laufen und Sonntag eigentlich ein Intervalltraining machen. Nur, so ein Mist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…Zumindest am Dienstag lief alles so, wie mein Trainingsplan es vorsieht. Vor dem Lauf war ich unsicher, ob ich überhaupt laufen können würde, denn nach meinem Muskelfaserriss (?) von Freitag hatte sich mein Oberschenkel ja noch nicht so Recht erholt und ich wusste nicht, wie er die Belastung wegstecken würde. Schon beim Einlaufen merkte ich den Oberschenkel und das war sicherlich nicht das Zeichen, was ich mir erhofft hatte. Nach drei Kilometern merkte ich ihn dann immer mehr, so eine Scheiße, dachte ich, und ich überlegte, dass ganze zu beenden und über die Oberkasseler wieder zurückzulaufen. Doch irgendwie wurde es auch nicht schlimmer, so entschied ich mich doch weiterzulaufen. Bei Kilometer 6 hatte sich dann auch mein Oberschenkel – kurzzeitig, wie sich hinterher herausstellte – beruhigt. Sandra und ich kämpften uns durch Gegenwind, überstanden rote Ampeln und kamen erschöpft, aber auch glücklich, nach 15 Kilometern wieder am Ausgangspunkt an. 90% von meinem Lauf hatte ich Probleme mit dem Oberschenkel und musste auf die Zähne beißen. So ein Mist, am nächsten Tag hatte ich dann Mega-Muskelkater.
15 Kilometer – 1:29:35 – Schnitt 5:58
10 km – 59:51
5 km – 29:52
Donnerstag laufen fiel ins Wasser oder besser in den Sturm. Es war so stürmisch, dass ich mich entschloss, mich nicht von herunterfallenden Ästen erschlagen zu lassen. Freitag war es genauso windig, so entschloss ich mich ziemlich kurzfristig zum kicken zu gehen. Das ging aber noch gar nicht. Mein Oberschenkel lies fast nichts zu. Ich eierte eigentlich nur herum und als sich der erste verletzte nutzte ich die Chance und hörte auch auf.
Dafür war dann wieder Sonntags laufen angesagt, und so ein Mist… es war immer noch stürmisch. Aber es half ja alles nichts. Der Wind kam sehr stark von der Altstadt und fegte durch den Rheinpark in Richtung Theodor-Heuss-Brücke und ich wusste nicht so Recht, was ich machen sollte: Sollte ich den geplanten Intervalllauf machen, oder sollte ich ganz normal laufen und erst mal meinen Oberschenkel testen? Ich entschloss mich zur zweiten Möglichkeit und lief über die Brücken… Oh, Mann, auf der Theodor und der anderen Rheinseite blies mir der Wind ganz schön ins Gesicht, als ob er mich für meinen ausgefallenen Lauf am Donnerstag bestrafen wollte. Kurze Zeit habe ich sogar daran gedacht, den ganzen Lauf abzubrechen. Es war superhart, nach den 3 Kilometern Gegenwind auch noch über die Kniebrücke – bei Gegenwind – zu laufen. Unten auf der anderen Seite hatte ich es geschafft, war aber so kaputt, dass ich den schönen Rückenwind nicht nutzen konnte. Erst allmählich, etwa nach 500 Metern, ging es mir besser und ich steigerte mein Tempo. Am Ende hatte ich sogar eine 55ziger Zeit hingelegt. Das war also mein schneller Lauf…
10,02 Kilometer – 55:50 – Schnitt 5:35
10 km – 55:48
5 km – 27:53