Irgendwann im Januar hatte ich mal gegoogelt und war auf diesen Wettkampf gestoßen, fand die Vorstellung recht nett, dass ich am Benrather Schloss laufen würde und meldete mich an. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich vor wenigen Tagen noch gedacht habe, dort trotz Anmeldung nicht teilzunehmen, denn mein letzter Wettkampf war noch nicht lange her (Jüchtlauf vor 2 Wochen) und vorigen Sonntag fand ich es einmal recht nett, mal ungezwungen mit den Jungs laufen zu gehen. Aber es half ja alles nichts, dachte ich mir. Ich hatte mich angemeldet und dann nehme ich auch dran teil. Da ich noch keine Startnummer hatte, machte ich mich also recht früh mit dem Auto auf nach Benrath. Start- und Zielbereich sollten direkt vor dem Schloss sein, also auch für einen nicht Süd-Düsseldorfer nicht schwer zu finden.
Vor dem Rennen:
Ich war etwa um 9:45 Uhr am Benrather Schloss und alles machte einen super professionellen Eindruck. Der Start- Ziel Bereich war mit zahlreichen Ständen versehen, wo diverse Produkte angeboten wurden, aber ich suchte erst mal den Stand mit meiner Startnummer, der sich ein wenig versteckt in einer Toreinfahrt befand. Da mein Lauf ja erst um 11 Uhr stattfand hatte ich danach noch genügend Zeit, um mich umzuschauen. Wie gesagt: Es sah alles sehr professionell aus. Ein richtiges Start- und Zieltor mit einer Digitaluhr hatte der Veranstalter aufgebaut, wo um 10 Uhr der 5 Kilometer Lauf gestartet wurde. Ich fand, dass für einen 5er sehr viele Läufer daran teilnahmen und nach 17:03 war schon der erste Läufer im Ziel. Ich beobachtete besonders die Läufer, die zwischen 25 und 27 Minuten reinkamen, denn das war immer meine Durchgangszeit, wenn ich einen 10er lief. Mein Gott, wie langsam die aussahen! Aber wenn man selber unterwegs ist, meint man, dass man total schnell laufen würde… Nach den letzten Läufern, die bei über 40 Minuten ins Ziel kamen, machte ich mich auf zur Toilette und dann zum Start. Als ich zum Start ging, begrüßte mich auf einmal jemand von den Organisatoren, der mich von letzten Jahr vom MyCityRun kannte. So klein ist doch die Welt. Ich bin letztes Jahr noch mit ihm gelaufen, als ich gerade wieder mit dem Laufen anfing. Er war einer der Lauftrainer dort, die zusammen gezuckt haben, als ich ihm von meinem Herzproblemen erzählte. War schön ihn mal wieder zu sehen.
Das Rennen:
Genau um 11 Uhr fing es los. Wie ich hinterher merkte, hatte ich mich genau richtig einsortiert und so musste ich nicht so viele überholen und es überholten mich auch nicht so viele. Aus dem Schlossgartenvorplatz führte der Weg hinter das Schloss – dort war an einen Punkt Stau – in den Schlossgarten, der im Schatten lag. Es war zwar nicht besonders warm, aber wenn die Sonne einmal rauskam war es direkt knackig heiß, also Schatten war gut. Das Tempo war hoch, zumindest empfand ich es so, weil meine Uhr irgendwas von 6:30 anzeigte, was ja gar nicht sein konnte. Sie hatte wohl mal wieder Startschwierigkeiten wie so oft beim Lauftreff, wo es ja auch erst mal unter einer Allee hergeht. Bei der ersten Kilometermarke hatte ich dann die Gewissheit. Während ich an einer großen „1“ vorbeilief, zeigte meine GPS-Uhr erst 800 Meter an, so konnte dann auch nicht die 5:30 stimmen, die sie mir an ihren 1 Kilometer anzeigte. Hatte ich anfangs noch keine Mühe das Tempo mitzugehen, wurde es immer härter, obwohl der ganze Lauf im Schatten stattfand, Halt: Nur einmal für etwa 1 Kilometer, wenn man um den großen Brunnen lief, musste man doch durch die Sonne rennen. Bei Kilometer 5 rannte ich bei etwa 26:20 durchs Zieltor und begab mich auf die zweite Runde, die eigentlich ganz gut lief. Sie war auch kurzweilig, weil ich nun unentwegt rechnen musste, was ich laufen musste, um einen neuen Rekord von unter 54 Minuten zu laufen. Und dafür musste ich schon eine 27 Minuten Zeit hinlegen, dass empfand ich als fast unmöglich. Doch irgendwie konnte ich meine Zeiten ganz gut halten, nur einmal, als ich bei der Verpflegung kurz anhielt, hatte ich am Endes des Kilometers eine 5:50 auf der Uhr, aber auch das konnte nicht stimmen, denn ich war allerhöchstens 5 Sekunden stehen geblieben. Am Ende versuchte ich noch einmal alles, blieb an einer Gruppe dran, die mich bei Kilometer 8 überholt hatte und erreichte völlig erschöpft bei… ich konnte es kaum fassen, als ich die Uhr beim Zieltor sah, bei 53…. Minuten das Ziel. Meine Uhr, die ich kurz darauf stoppte, zeigte eine 53:03 und 9,75 Kilometer an. Da dies eine offiziell vermessene Strecke war, verzichtete ich darauf, die 10 noch auf meiner Uhr vollzulaufen. Die Nettozeit war sogar eine Sekunde weniger: 53:02.
Mein alter Rekord von 54:01 hatte ich um fast 1 Minute getoppt. Ich bin einfach nur Stolz!
Nach dem Rennen:
Ich stolperte halb ins Ziel, drückte meine Uhr und schon kam eine Dame an, die mir meine (sehr schöne) Medaille über den Hals hing. Danach ging ich rechts zum Getränkestand, wo ein roter Saft ausgegeben wurde, der so eklig nach Zucker schmeckte, das ich sofort auf Wasser umstieg. Danach sprach ich noch jemanden an, der ein Foto von mir machte und dann machte ich mich schon auf den Weg zum Auto.
Fazit: Sehr geiles Rennen, super Orga. Ich komme gerne wieder.
Benrather Schlossparklauf
10 Kilometer – 53:02 (neuer Rekord)
Platz 221 von 365
Morgen gibt es wahrscheinlich noch ein paar Fotos, wenn die Foto der Fotografen online sind.