Ich weiß, manchmal bemühe ich das Phrasenschwein. Wir fällt für diesen Artikel einiges ein: „Alles gegeben und trotzdem trotzdem Ziel nicht erreicht“ oder „Knapp daneben ist auch vorbei“ oder „Sachen gibt es…“ oder „Jeder lauf ist anders“… Ich weiß noch nicht, was ich da oben als Artikeltitel reinschreibe, mal sehen. Vielleicht sollte ich mit „Jeder lauf ist anders“ erstmal beginnen…
„Jeder lauf ist anders“. Das ist manchmal so, und der Lauf nimmt einen völlig unerwarteten Verlauf. So auch gestern. Wir waren nur noch Fünf beim Lauftreff und ich ahnte schon beim Raldeln zum Startpunkt, dass mich zumindest auf dem Hinweg ein heftiger Gegenwind stören würde. Und: So war es auch. Thomas, der mal wieder dabei war – und ich mussten fast 4 Kilometer diesen Wind ertragen, der mir auch ein wenig stärker als am Dienstag vorkam. Komischerweise waren wir trotz dieses Hindernisses sehr schnell unterwegs. Wir rannten so schnell, dass wir immer unter 6 blieben und uns die Gruppe hinter uns nicht einholte. Trotzdem ging es mir ganz gut, die Geschwindigkeit machte mir nichts aus. Bei Thomas war dies anders. Schon bei Kilometer 3, als ich kurz bemerkte, dass wir sehr schnell unterwegs sind, schlug er mir vor langsamer zu laufen. Das nahm ich gerne an, wusste ich doch, dass ich bei so hohem Tempo am Ende Schwierigkeiten bekommen würde. Doch „leider“ liefen wir nur etwa 100 Meter langsamer, dann ging es wieder rund und das Tempo wurde wieder gesteigert. Am Landtag wartete dann Martin – nicht der Lauftreff-Chef – auf uns und schloss sich bei uns an. Kurz nach dem Landtag kam dann der ultimative Hilfeschrei von Thomas. Er konnte nicht mehr und wollte die Geschwindigkeit drosseln. Ich überredete ihn zumindest noch die fünfer-Marke zu Ende zu laufen und danach auszulaufen. So hatten wir dann hinter der Knie-Brücke bei Kilometer 5 eine fantastische 29:26 hingelegt. So schnell war ich schon lange nicht mehr unterwegs gewesen. Wir verlangsamten das Tempo dann wirklich und liefen gemütlich zur Theodor-Heuss-Brücke zurück. Gemütlich zumindest für mich, denn Thomas schnaufte rechts von mir nur noch und hatte sichtlich Mühe noch zur Brücke zu kommen. Während wir im Rheinpark unterwegs waren, entschloss ich mich aber zumindest die 10 Kilometer voll zu machen. Martin wollte mitlaufen. So verabschiedeten wir Thomas an der Brücke und dann ging das Rennen erst richtig los. Ich hatte auf meiner Uhr gesehen, dass ich einen Schnitt von 6:03 hatte und wollte zumindest versuchen, den Schnitt zu drücken und vielleicht sogar die zehn Kilometer unter einer Stunde zu laufen. Wir gaben also Gas und reduzierten Kilometer 9 noch auf 6:01. Ich versuchte alles das Tempo noch weiter zu steigern, aber es half alles nichts: An der Schnellenburg gegenüber der Bambi-Verleihung hatten wir die für mich magische Grenze von 1 Stunde ganz knapp verfehlt: Um genau 4 Sekunden! Den letzten Kilometer hatte ich eine 5:40 hingelegt! „Knapp daneben ist eben auch vorbei…!“ Wir machten etwa 2 Minuten Pause, schauten ein wenig „Bambi-Verleihung“ auf einer Grossbildleinwand und trabten dann in einem Tempo von 6:40 die 1,5 Kilometer zurück…
11:5 km – 1:10:16
10 km – 1:00:04
5 km – 29:26